"Zu einem Olivenbaum fühlt man sich hingezogen, wegen seiner bodenständigen Kraft und der Ruhe, die er dank seines langsamen Wuchses ausstrahlt; wegen seiner Überlebensfähigkeit durch ständige Erneuerung aus dem Stamm heraus und wegen seines Alter, das viel Weisheit spüren läßt" Read More
"Seit Urzeiten ist der Ölbaum mehr als nur eine Pflanze. Es steht für spirituelle Energie und geistiges Licht wegen seiner Nutzung als Lampen Öl, für Reinigung und Heilung wegen seiner Anwendung in Körperpflege und Medizin, für Fruchtbarkeit und Langlebigkeit wegen seiner Resistenz und Überlebensfähigkeit und für Frieden und Sieg wegen seiner mythologischen Bedeutung" Read More
Im Anschluß an die Bronzezeit (1200 v. Chr.) lebte in Apulien das Volk der Messapier. Sie bewohnten vor allem den südlichen Teils Apulien‘s - also die Gegend um die heutigen Städte Tarent, Brindisi und Lecce. Sie waren ein Volk von Bauern und Schäfern, berühmt auch als geschickte Pferdezüchter, als ausdauernde Kämpfer und als Bogenschützen.
Die Herkunft der Messapier ist umstritten. Man vermutet, daß der Name Messapier "Volk zwischen zwei Meeren" bedeutet, weil sie sich im heutigen Salento, zwischen der Adria und dem Ionischen Meer niedergelassen hatten. Sie vermischten sich mit der anwesenden Bevölkerung und gründeten so die ersten Städte z.B. Brention/Brentesion (Brindisi), Kaìlia (Ceglie Messapica), Mandyrion (Manduria), Orra (Oria), Gnathia (Egnazia), Carbina (Carovigno) und Sturnium (Ostuni), wo sie ihre Gebräuche und Sitten einführten. Nach dem griechischen Historiker Herodot stammten die Messapier, die ein einheitliches und kompaktes Volk gewesen seien, von den Kretern ab. Er brachte sie sogar mit dem mythischen König Minos von Kreta in Verbindung. Heute meint man jedoch, daß die Messapier aus Illyrien stammten und daß sie um 1000 v. Chr. nach Apulien gekommen seien.
Die Wirtschaft der Messapier basierte zum einen auf landwirtschaftliche Produktion, wie z. B. Oliven (damals sehr ähnlich der Wildoliven), Wein, Hülsenfrüchte und Gemüse, zum anderen auf den Handel. Dieses antike Volk, begann Jahrhunderte vor den Römern und Griechen (vor ca. 3000 Jahren) in verschiedenen Zonen Apuliens die wilden Olivenpflanzen zur Kulturpflanze zu veredeln, die viel produktiver war und aus deren Oliven man das wertvolle Öl gewinnen konnte. Tatsächlich ist ab dem 7.Jhd.v.Chr. in Apulien die erste systematische Pflanzung des heutigen Ölbaums dokumentiert.
Auch der römische Agronom Lucius Iunius Moderatus Columella (1. Jh. n. Chr.) informierte in seinem Werk ‚De Re Rustica‘ über den damaligen Stand agrarischen Wissens und Wirtschaftens. Er erwähnte eine Ebene nördlich vom heutigen Brindisi, wo die sogenannte “salentina” Olive angebaut wurde, die heute mit der autochthonen Ogliarola del Salento gleichgesetzt wird. Er beschrieb die Technik der Pflanzung in regelmäßigen Reihen mit einer Entfernung der Olivenbäume von 60 Fuss (= 18 m) und genau das finden wir in den alten Olivenhainen, die sich entlang der römischen Via Traiana befinden. Ebenfalls beschrieb er Größe und Umfang der Bäume, was darauf hinweist, daß er bereits Bäume vorgefunden hat, die zu Zeiten der Römer bereits mehrere Jahrhunderte alt waren.
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Die Region Apulien ist heute mit ca. 51 % der nationalen Produktion führender Hersteller von Olivenöl der Kategorie extra vergine und besitzt mit ca. 60 Millionen Olivenbäumen die weltweit höchste Konzentration an mehrfach tausendjährigen Bäumen (ca. 10% des Gesamtbestands). Somit zählen die Olivenhaine Apuliens zu den ältesten Baum-Kulturlandschaften des Mittelmeerraums und bilden ein komplexes System das über Jahrtausende hinweg Kulturgeschichte, Natur und Landwirtschaft harmonisch miteinander verflochten hat.
In der 'Piana degli ulivi millenari', der Ebene der jahrtausendalten Ölbäume, entlang der antiken römischen Via Traiana, die 109 n. Chr. gebaut wurde und nach Brindisi führte, befinden sich unzählige historische Masserien (Gutshöfe) mit unterirdischen Ölmühlen aus messapisch-römischer Zeit. Die Nähe zur Via Traiana erlaubte den Transport des „flüssigen Golds“ und förderte den Handel mit dem Orient, sowie die wirtschaftliche und landschaftliche Entwicklung in diesem Abschnitt Apuliens. Viele unterirdische Mühlen waren größtenteils bis Mitte des 18.Jhd.s in Betrieb, bis man begann oberirdische Mühlen zu bauen, die funktioneller und produktiver waren. Die unterirdische Ölmühle ist aber ein Zeugnis jahrtausendalter Ölkultur. Sie ist eine Besonderheit der landwirtschaftlichen Entwicklung Apuliens und gehört zur apulischen Agrarlandschaft wie der Olivenbaum.
Um dieses geschichtliche, anthropologische und landschaftliche Kulturgut zu schützen und seiner illegalen Vermarktung und Auspflanzung entgegenzuwirken, hat der regionale Rat Apuliens im Jahre 2007 das erste und einzige Gesetz Italiens verabschiedet (Regionalgesetz N° 14 zum “Schutz und Aufwertung der monumentalen Olivenhaine Apuliens”). Zusätzlich wurden die monumentalen Olivenbäume, die mehrere hundert bzw. tausend Jahre alt sind, mit einer numerierten Plakette versehen und ihr Standort mittels GPS Daten lokalisiert und registriert.
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"Die apulische Landschaft zu beschreiben ist so, als würde man ein Bild malen. Die intensiven Farbkontraste aus dunkelroter Erde, blauem Himmel und Meer, weißgekalkten Häusern und unendlichen, grünen Olivenhainen sind so extrem, wie die Menschen selbst" Read More
Schon Colummella forderte die Pflückhelfer dazu auf, die Oliven zum Zeitpunkt der "Invaiatura" zu sammeln, da dies seiner Meinung nach der optimalste Zeitpunkt war um Grünes Öl (Oleum viride) zu produzieren. Es wurde darauf hingewiesen, die Oliven einzeln von Hand vom Zweig zu pflücken und die Oliven, die in den Baumkronen nicht erreicht werden konnten, mit langen flexiblen Stöcken (griechisch Ractriai) vom Baum zu klopfen; aber sorgfältig darauf zu achten, daß die Oliven dabei nicht beschädigt wurden.
Wir beginnen bereits ab Mitte Oktober/ Anfang November mit der Olivenernte und verzichten bewußt auf einen höheren Ertrag, der bei einer späteren Ernte gegeben wäre. Die Oliven werden sowohl mit mechanischen Handrechen, vor allem bei den großen Bäumen, als auch mit kleinen Handrechen und Leitern direkt vom Baum abgeerntet. Zu diesem Zeitpunkt, der sog. Invaiatura sind die Oliven noch nicht ganz reif sondern halbreif, also teilweise grün und teilweise blau/schwarz. Wenn wir warten würden, bis die reifen Früchte von alleine zu Boden fallen, wäre das Ernten erheblich einfacher. Aber je reifer die Oliven sind, desto höher ist der Säuregehalt und desto minderwertiger werden Qualität und Geschmack. Das Öl von halbreifen Früchten schmeckt viel fruchtiger und frischer und weißt den typischen scharf-bitteren Geschmack auf.
Um qualitativ hochwertiges Öl zu produzieren, muß also der unbequemere und aufwendigere Weg des Pflückens eingeschlagen werden. Nur so werden die Oliven weniger beschädigt; denn wenn die Haut der Olive nicht mehr intakt ist, treten schädliche Oxidations- und Fermentationsprozesse ein, die die Qualität erheblich mindern. Ein weiterer Grund für das frühe Pflücken ist, daß das Herabfallen der Oliven durch ein Enzym gesteuert wird, das einen negativen Einfluß auf die Haltbarkeit des Olivenöls hat. Um ein hochqualitatives Olivenöl zu gewinnen, bringen wir die frisch geernteten Oliven noch am selben Tag in die Ölmühle, wo sie innerhalb von maximal 24 Std. in rein mechanischem Verfahren zu Olivenöl verwandelt werden.
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Die Oliven werden in der Ölmühle zunächst gewogen, dann von Blättern und Zweigen gereinigt und anschließend gewaschen. Je nach Olivenölsorte werden unsere Oliven entweder nach der alten traditionellen Methode mit Mühlsteinen zermahlen und die daraus entstehende dunkle Fruchtpaste entweder natürlich dekantiert (MILLENNIUM) und von Hand abgeschöpft; oder durch Bastmatten, sog. Fiscoli (PRIMITIVO) ausgepreßt und separiert; oder in modernen Extraktionsmühlen (EVOLUTION) zerkleinert und anschließend das Öl-Wasser-Gemisch im sog. Horizontaldekanter von den Feststoffen getrennt. Es werden immer auch die Kerne mit gemahlen, die einen nützlichen Konservierungsstoff enthalten und Geschmacksträger sind. Bei beiden Methoden besteht die ausfließende Flüssigkeit noch aus einem Öl-Wasser-Gemisch, das erst durch natürliches Dekantieren (MILLENIUM) oder im Separator durch Zentrifugieren (PRIMITIVO und EVOLUTION) in Öl und bitteres Fruchtwasser getrennt wird.
Generell gilt, daß ein "Extra Vergine" Olivenöl immer nur aus erster Pressung stammt und während des gesamten Prozesses das Öl nicht erhitzt wird. Es handelt sich also um ein sogenanntes kalt gepreßtes Olivenöl extra-vergine oder nativ. Je höher die Temperatur bei der Pressung wäre, desto mehr Öl könnte gewonnen werden, dabei gingen aber allzu viele wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe verloren. Seit dem der Begriff kalt gepresst im Gesetz verankert ist, darf die Temperatur nicht höher sein als 27°C.
Unsere Olivenöle haben einen ausgeprägten Charakter und einen Ölsäuregehalt, der weit unter dem vom Gesetzgeber vorgegebenen maximalen Säuregehalt von 0,8 % liegt. Etikett oder Preis sagen wenig über die Qualität aus, entscheidend sind Zeitpunkt und Art der Ernte, die Verarbeitung in der Mühle und letztendlich der Geschmack. Ein gutes Olivenöl erkennt man am Geruch nach frischen Oliven und am typisch scharf-bitteren Geschmack (dem sog. Pizzico).
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"Milde Oliven gibt es nicht, Oliven sind bitter und extrem scharf. Daher schmeckt ein Olivenöl aus frisch vom Baum gepflückten Oliven dank der Antioxidantien und Phenole immer scharf. Diese wichtigen Inhaltsstoffe halten aber nicht nur das Olivenöl, sondern auch uns selbst frisch!"
ORO MESSAPICO ist ein eingetragenes Warenzeichen unter dem wir drei verschiedene Olivenöle produzieren. Dabei verwenden wir jeweils unterschiedliche Herstellungsverfahren, um in jedem Öl die Charakteristiken der einzelnen Verfahren bewußt hervorzuheben. So ergibt sich für jeden Geschmack ein bevorzugtes Olivenöl. Was einem persönlich am besten schmeckt, ist eine ganz suggestive Entscheidung. Um das besser herauszufinden, organisieren wir nach jeder Ernte Ölverkostungen, die helfen unter unseren drei verschiedenen Olivenölen das richtige Olivenöl zu finden.
ORO MESSAPICO MILLENIUM wird ausschließlich aus über tausendjährigen Bäumen gewonnen und ist eine Hommage an die uralten Ölbäume Apuliens und die Generationen von Ölbauern, die sich um die Pflege und den Erhalt diese Monumente gekümmert haben. Deshalb war es uns wichtig, dieses Öl genauso so herzustellen, wie es die jahrtausendalte Tradition verlangt. Das beginnt schon bei der Ernte, die viel mühsamer ist, weil es sich um sehr große Bäume handelt. Wir pflücken die Oliven auf Leitern oder einer Hebebühne stehend, ausschließlich von Hand oder mit Rechen ab. Die so geernteten Oliven werden anschließend von Hand verlesen und in der Steinmühle zermahlen. Der entstandene Olivenbrei wird unter der Ölpresse ausgepresst und nur das Öl, was innerhalb der ersten zehn Minuten an der Oberfläche auftaucht, wird sofort mit flachen Schöpfkellen von Hand abgeschöpft, dann nochmals drei - viermal auf natürliche Weise dekantiert, bis es rein und leicht naturtrüb ist. Auf diese Weise werden die Ölmoleküle in keinster Weise mechanisch gestresst oder modifiziert. Diese sehr aufwendige Herstellungsweise ergibt ein außergewöhnliches Öl mit besonders ausgeprägtem und fruchtigen Geschmack und ist für wahre Kenner eines der edelsten Olivenöle. Wir empfehlen es ausschließlich roh zu verwenden, zur ebenso außergewöhnlichen Gerichten wie Edelfischen, Fisch- und Fleischcarpaccio, Sushi, etc.
Möchten sie gerne mal in die Geheimnisse der apulischen Küche eintauchen oder bei einer Olivenernte aktiv mit anpacken und dann am Kamin bei einer traditionellen Ölverkostung erfahren, was ein wirklich gutes Olivenöl ausmacht? Dann kommen sie doch nach Apulien und lassen sich von den einzigartigen Gerüchen, Geschmäckern, und Farben dieser wunderbaren Region berauschen. Read More
"Wer einmal beobachtet hat, mit welcher Geduld, Liebe und Ehrfurcht die Früchte des Olivenbaums abgeerntet werden, wird verstehen, daß man in manchen Regionen glaubt, der Ertrag der Ernte sei abhängig von der Moral und der inneren Haltung der Pflücker" Read More
Die Olivenhaine von Giardini di Marzo zwischen Ceglie Messapica und Francavilla Fontana, Brindisi, befinden sich in der Konvertierungsphase zum ökologischen Landbau und erstrecken sich mit ca. 170 Bäumen auf einer Anhöhe von 200 ü.d.M. an den Ausläufern der südöstlichen Murge zwischen Valle d'Itria und Salento, sowie zwischen Adria und Ionischem Meer. Diese privilegierte Lage garantiert eine konstante Ventilation das ganze Jahr über, was den Oliven zugute kommt. Die Hauptolivensorten sind Oliarola, Cellina di Nardo, Cornale, aber auch seltenere Sorten wie Biancolilla und Wildoliven vom Oleastro.
Die biologisch zertifizierten Olivenhaine der Masseria Galante, bei Ceglie Messapica, Brindisi erstrecken sich mit ca. 3500 Bäumen (teilweile jahrtausendalte) auf einer Höhe von 310 ü.d.M., in der sanft Hügellandschaft des Valle d'Itria (Trulli Tal). Sie sind ein wunderbares Beispiel von Parkartig angelegten Olivenhainen, umgeben von dichter Macchiavegetation und kleinen Eichenwäldchen, die für eine gesunde Artenvielfalt sorgen. Die klimatischen Bedingungen mit kühlen Nächten erlauben hier eine spätere Ernte, da die Invaiatura der Oliven in der Regel erst Anfang November beginnt. Die Hauptolivensorten sind Oliarola, Cellina di Nardo, Cornale.
Die biologisch zertifizierten Olivenhaine der Antica Masseria Brancati, bei Ostuni, Brindisi liegen mit ca. 2000 Bäumen auf nur 40 ü.d.M. in der Ebene der ältesten Olivenbäume Apuliens, der sogenannten 'Piana degli ulivi millenari'. Unter ihrem Baumbestand befinden sich einige Exemplare, die mehrere tausend Jahre alt sind. Aus diesen Bäumen gewinnen wir eine limitierte Menge unseres ORO MESSAPICO Millenium Öls. Die Hauptolivensorten sind Cima di Melfi, Cellina di Nardo, Coratina und Oliarola. Die Masseria Brancati besitzt sogar eine unterirdische Ölmühle, die auf messapisch-römische Zeit zurück geht und bezeugt, daß schon vor 3000 Jahren in Apulien Olivenöl produziert wurde.